Zwerchfellzentrum Köln
Zwerchfelllähmung (Zwerchfellparese)
Das Zwerchfell ist eine Muskelplatte, die die Baucheingeweide von den Brustkorborganen trennt. Dieser Muskel ist an der Atmung beteiligt. Er wird über den Zwerchfellnerv (N. phrenicus) mit Reizen versehen, der links und rechts im Brustkorb verläuft. Eine Schädigung dieses Nervs kann auf der betroffenen Seite zu einer Lähmung des Zwerchfells mit entsprechendem Zwerchfellhochstand führen. Über den Ausfall des Zwerchfellmuskels kann es zu einer eingeschränkten Atmung kommen. Durch den Hochstand des Zwerchfells verlagern sich die Baucheingeweide kopfwärts und die Lunge wird auf der betroffenen Seite durch vermehrten Druck an ihrer Atemfunktion gehindert. Beides kann zu Luftnot führen.
Mögliche Ursachen einer Zwerchfelllähmung sind zum Beispiel eine vorherige Operation im Brustkorb oder eine neurologische Erkrankung (z.B. Poliomyositis, Myastenia gravis), allerdings lässt die Ursache der Lähmung sich häufig nicht eindeutig feststellen.
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Diagnostik der Zwerchfelllähmung
Betroffene Patienten klagen über eine sich langsam entwickelnde oder auch plötzlich einsetzende Luftnot in Ruhe und Belastung. Häufig sind die Beschwerden im Liegen oder bei nach vorne übergebeugtem Oberkörper (zum Beispiel beim Schuhbinden) verstärkt. Es kann zu einer Beeinträchtigung des Schlafrhythmus kommen.
Neben der ausführlichen Aufnahme der Krankengeschichte und der körperlichen Untersuchung sind bei Patienten mit dem Verdacht auf das Vorliegen einer Zwerchfelllähmung unter anderem die nachfolgenden Untersuchungen notwendig:- Lungenfunktionstest im Sitzen und Liegen
- Röntgenbild des Brustkorbes
- Computertomographie des Brustkorbes
- Nächtliche Blutgasanalyse
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Therapie der Zwerchfelllähmung
Wenn die durchgeführten Untersuchungen das Vorliegen einer Zwerchfelllähmung bestätigen und die Befunde eine nachvollziehbare Beeinträchtigung der Lungenfunktion nachweisen, kann eine operative Zwerchfellraffung der betroffenen Seite vorgenommen werden. Dies wird über eine seitliche Eröffnung des Brustkorbes vorgenommen. Bei der Operation wird das gelähmte Zwerchfell minimainvasiv gerafft und durch ein Kunststoffnetz verstärkt, so dass die darunter liegenden Bauchorgane weiter Richtung Bauchhöhle verlagert werden und die Lunge wieder ausreichenden Platz zur Atmung findet. Die eigentliche Funktion des gelähmten Zwerchfells wird durch die Operation nicht wieder hergestellt.
Die Ergebnisse nach der operativen Zwerchfellraffung sind bei den bislang auf diese Weise behandelten Patienten sehr gut. Es konnte eine deutliche Verbesserung der Luftnotbeschwerden und der Lebensqualität erreicht werden.
Die operierten Patienten werden in regelmäßigen Abständen nach der Operation kontrolliert (nach 3 Monaten und 12 Monaten). Bei Bedarf kann im Anschluss an die stationäre Behandlung im Krankenhaus eine Anschlussheilbehandlung bei der jeweiligen Krankenkasse beantragt werden. Hier werden die Patienten durch unseren Sozialdienst unterstützt.