Milz
Erkrankungen | Diagnose | Laparoskopische Entfernung
Die Milz (medizinisch Lien, Splen) ist ein etwa faustgroßes Organ, das im linken Oberbauch unterhalb des Rippenbogens gelegen ist. Sie befindet sich direkt unterhalb des Zwerchfells und oberhalb der linken Niere.
Die Milz besteht aus der sogenannten weißen Pulpa (= weiße Masse), welche dem lymphatischen Organ entspricht, in dem Lymphozyten und andere zur Bekämpfung von Infektionen dienende Zellen gebildet werden. Innerhalb des Blutkreislaufes ist es das größte lymphatische Organ. Eine weitere Funktion ist die des Blutspeichers, der Speicherung des aus den roten Blutkörperchen freiwerdenden Eisens und der Blutmauserung, welche sich in der sogenannten roten Pulpa (= rote Masse) abspielt. D. h. hier werden gealterte rote Blutkörperchen, Blutplättchen, Mikroorganismen und Immunkomplexe abgebaut. Bei Kindern unter 6 Jahren ist die Milz zuständig für die Bildung der roten Blutkörperchen, d. h. sie sind angewiesen auf die Funktion dieses Organs. Ebenso übernimmt sie bei Erkrankungen des Knochenmarks auch bei Erwachsenen die Funktion der Blutbildung.
Erkankungen und Diagnosemöglichkeiten
Erkrankungen der Milz können sich in Form einer Vergrößerung (med. Splenomegalie) äußern bei Entzündungen, Infektionskrankheiten (z. B. Malaria), bestimmten Blutkrankheiten (Leukämie, best. Anämien, Morbus Werlhof) oder im Rahmen einer Leberzirrhose.
Selten kommt es zu einer Durchblutungsstörung (med. Milzinfarkt) oder zur Bildung von Absiedelungen bei bösartigen Erkrankungen (med. Metastasen).
Weiterhin kann es bei stumpfen oder auch offenen Verletzungen des Bauchraumes (z. B. Prellung oder Stichverletzung) oder des Brustkorbs (z. B. Rippenbrüche oder -prellung) zu Verletzungen der Milz kommen mit Einriss der Milzkapsel. Dabei besteht je nach Ausmaß der Verletzung die Gefahr der inneren Blutung bis hin zum Verbluten.
Die üblichen Untersuchungsmethoden zur Beurteilung der Milz sind Ultraschall, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT), ggfs. Blutuntersuchungen und Entnahme einer Gewebeprobe (med. Biopsie).
Laparoskopische Entfernung
Sofern als Behandlung eine operative Entfernung der Milz (med. Splenektomie) in Betracht kommt, gibt es die Möglichkeit der laparoskopischen Entfernung ("Schlüssellochchirurgie"). Dieses Verfahren kommt eher im Fall einer geplanten Operation zum Einsatz, wohingegen bei einem Notfall (plötzliche Milzzerreissung, z. B. unfallbedingt) oder bei stattgehabten Voroperationen eher die herkömmliche offene Operation die Methode der Wahl darstellt.