Schilddrüse
Erkrankungen | Therapien
Die Schilddrüse (med.: Glandula thyreoidea) befindet sich am Hals vorne unterhalb des Kehlkopfs mit ihrem linken und rechten Lappen in direkter Nachbarschaft zur Luftröhre. Die Drüse ist im Normalfall von außen nicht sichtbar und lässt sich allenfalls angedeutet tasten, da sie nur ein Volumen von 10-30 ml hat.
Vergrößerung
Durch verschiedene Krankheitszustände kann es aber zu einer Vergrößerung der gesamten Drüse (medizinisch: Struma) oder einzelner Drüsenanteile kommen. Es können sich Knoten im Drüsengewebe bilden („Struma nodosa“); diese Knoten können von Flüssigkeit gefüllt sein (Zysten) oder aus solidem Gewebe bestehen. Im ungünstigsten Fall verbergen sich hinter solchen Knoten bösartige Erkrankungen, also ein Schilddrüsenkarzinom. Je nachdem, ob ein Knoten in einer nuklearmedizinischen Funktionsdarstellung (Schilddrüsenszintigraphie) Aktivität speichert oder nicht, spricht man vom „warmen“ oder vom „kalten“ Knoten.
Über- oder Unterfunktion
Die Erkrankung der Schilddrüse kann zu einer übersteigerten Produktion von Schilddrüsenhormonen führen (Schilddrüsenüberfunktion, Hyperthyreose), die Hormonproduktion kann normal sein (Euthyreose) oder aber es kann zu einer verminderten Hormonproduktion kommen (Unterfunktion, Hypothyreose). Diese verschiedenen Funktionszustände sind oft von recht typischen klinischen Symptomen begleitet:
- Nervosität und Hitzegefühl bei Überfunktion
- Trägheit und Abgeschlagenheit bei Unterfunktion
Dies hängt damit zusammen, dass das Schilddrüsenhormon einen direkten Einfluss auf die Aktivität vieler Stoffwechselfunktionen im Körper hat.
Diagnoseverfahren
Die Untersuchungen zur Abklärung einer Schilddrüsenerkrankung können vielfältig sein und neben der rein betastenden Abklärung z.B. Ultraschall, Szintigraphien, Blutuntersuchungen, Computertomographien und weitere Verfahren beinhalten. Erst dann kann entschieden werden, durch welche ärztlichen Maßnahmen die Schilddrüsenerkrankung am günstigsten zu behandeln und zu überwachen ist.
Therapien
In manchen Fällen bieten Operationen die beste Option, um eine Wucherung des Drüsengewebes zu beseitigen oder um sicheren Aufschluss über den gut- oder bösartigen Charakter einer Schilddrüsenwucherung zu erhalten. Entsprechend der zu Grunde liegenden Erkrankung kommen verschiedene Operationen in Betracht:
- die Ausschälung (med.: Enukleation) eines Gewebeknotens
- die Entfernung eines Schilddrüsenpols
- die weitgehende Entfernung beider Schilddrüsenlappen (subtotale Thyreoidektomie)
- die einseitige vollständige Entfernung eines Schilddrüsenlappens (med.: Hemithyreoidektomie)
- die vollständige Entfernung beider Schilddrüsenlappen (med.: totale Thyreoidektomie), letztere vor allem bei Tumorerkrankung der Schilddrüse.
Mit modernen Operationsverfahren lassen sich derartige Eingriffe sehr sicher und für den Patienten schmerzarm gestalten. Es sind meist nur kurze Aufenthalte (2-3 Tage) in der Klinik erforderlich, und die Beeinträchtigung der beruflichen und privaten Aktivitäten kann minimal gehalten werden.
Die kosmetische Beeinträchtigung kann von erfahrenen Operateuren durch kleine und geschickt platzierte Zugänge sowie Verwendung modernster Nahttechniken gering gehalten werden. Zur intraoperativen Überwachung der Stimmbandfunktion stehen im Bedarfsfall modernste elektronische Monitorsysteme zur Verfügung (intraoperatives Neuromonitoring).
Sollten Sie Fragen zu diesem Thema haben, beraten wir Sie gerne im Rahmen unserer Sprechstunden.
Operationen an der Schilddrüse führen wir am Standort Cellitinnen-Krankenhaus St. Hildegardis unserer Klinik durch.