Die Akademisierung der Pflege ist über viele Studiengänge möglich und sorgt dafür, dass der Beruf attraktive Perspektiven bietet. Der Einsatz von studierten Pflegekräften hingegen ist in Deutschland bisher stark unterentwickelt. Das Konzept des „Advanced Practice Nursing“ kann hier die Brücke schlagen: In Ländern wie den USA bereits gut etabliert, setzt das Konzept die zusätzlichen Qualifikationen und Kenntnisse von Pflegenden mit akademischer Ausbildung für eine verbesserte Pflegequalität und optimierte Abläufe ein. Das Cellitinnen-Severinsklösterchen Krankenhaus der Augustinerinnen nutzt dieses Konzept nun als eines der ersten Krankenhäuser der Region und hat seine erste Advanced Practice Nurse im Januar begrüßen können.
Dorothea Buchholz, die erste APN im Severinsklösterchen, ist nicht neu im Team, sondern gehört schon seit vielen Jahren dazu. Nach der Ausbildung und der Fachweiterbildung in der Intensivpflege hat sie einen Bachelor in Pflegepädagogik und einen Master in Pflegewissenschaften erworben. Diese wissenschaftlichen Qualifikationen kommen nun im Stationsalltag zur Anwendung. Als APN gehören beispielsweise die Etablierung von Pflegevisiten, die gemeinsamen Pflegedokumentationsvisiten mit dem Leitungsteam und die Intensivierung evidenzbasierter Pflege. Außerdem wird sie mit ihrer breiten praktischen Erfahrung und ihrem breiten theoretischen Wissen zur weiteren Professionalisierung der Intensivpflege beitragen, beispielsweise durch Fortbildungen und Schulungen und Begleitung von Kolleginnen und Kollegen in der Fachweiterbildung. „Von der Etablierung des Advanced Practice Nursing profitieren alle: Die Kollegin kann ihre Kenntnisse gezielt anwenden, die Patientinnen und Patienten erhalten eine pflegerische Versorgung auf extrem hohem Niveau und das Team der Intensivstation erhält wertvolle Unterstützung, die über den normalen Stationsalltag hinausgeht“, sagt Sarah Aderholt, Bereichsleiterin für den Pflegedienst der Intensivstationen im Krankenhaus der Augustinerinnen, die das Konzept entwickelt hat. „Ich freue mich sehr, dass wir eine extrem engagierte Kollegin so ganz gezielt fördern können und damit für die Intensivstation einen großen fachlichen Gewinn haben.“