Das Endometriosezentrum im Krankenhaus der Augustinerinnen ist erfolgreich durch die Stiftung Endometriose-Forschung und die Europäische Endometriose Liga rezertifiziert worden. Durch die Anerkennung als „Endometriosezentrum“ durch die beiden Institutionen hat das Zentrum die höchst mögliche Zertifizierungsstufe erreicht. Dazu müssen beispielsweise besondere Qualifikationen des ärztlichen Teams, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit – unter anderem mit einem Kinderwunschzentrum und in fachübergreifenden Fallkonferenzen – und die Durchführung besonders komplexer Operationen nachgewiesen werden müssen. Zusätzlich setzt sich das Team um Chefarzt Prof. Dr. Jan Schmolling für die weitere Erforschung – und damit die Entwicklung weiterer Therapieoptionen – der Erkrankung mit Fachvorträgen, Publikationen und der Teilnahme an Studien ein. Auch dies ist Vorrausetzung für die Zertifizierung als Endometriosezentrum.
Endometriose ist eine Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnlich ist, außerhalb der Gebärmutter entsteht. Die Folge können extreme Regelschmerzen oder auch ein unerfüllter Kinderwunsch sein. „Viele Frauen halten starke Schmerzen bei der Regelblutung für normal und kommen meist erst nach einem langen Leidensweg zu uns, weil die Erkrankung immer noch relativ unbekannt ist“, sagt Prof. Dr. Jan Schmolling. Oberärztin Dr. Sabrina Wolf ergänzt: „Mit modernen Therapien können wir vielen Frauen, wenn die Erkrankung erst einmal erkannt ist, gut helfen. Dabei muss immer die einzelne Frau in ihrer Lebenssituation gesehen werden, die eine Standardtherapie gibt es nicht. Daher sollte Endometriose spezialisiert diagnostiziert und behandelt werden.“
Diese Spezialisierung bietet das Endometriosezentrum im Krankenhaus der Augustinerinnen seit der Erstzertifizierung als Endometriosezentrum 2016. Jährlich behandelt das Team des Zentrums etwa 300 Frauen, bei denen der Verdacht auf Endometriose besteht oder die Erkrankung bereits diagnostiziert ist.