Hygienemaßnahmen
Präoperative Ganzkörperwaschung
Auf einem Quadratzentimeter Haut leben bis zu zehn Millionen Keime. Keime gehören natürlicherweise zur Haut und schützen sie. Eine Operation durchbricht jedoch diese natürliche Schutzbarriere und die Keime können in das Innere des Körpers gelangen, wo sie eigentlich nicht hingehören. Dort können sie dann Infektionen auslösen.
Regelhafte Abstrich-Untersuchung
Für die bestmögliche Sicherheit unserer Patienten ist es daher wichtig, solche Infektionen zu verhindern bzw. das Risiko einer möglichen Wundinfektion so gering wie möglich zu halten. Hierzu gehören verschiedene Hygienemaßnahmen. Eine dieser Maßnahmen ist der Abstrich auf sogenannte „multiresistente Keime“ (MRSA), den wir bereits bei der Terminvergabe zu einem Endoprothesen-Eingriff regelhaft durchführen.
Das Vorhandensein von MRSA-Bakterien ist nicht prinzipiell als Krankheit zu deuten und führt ebenfalls nicht zwangsläufig zu einer Infektion von Kunstgelenken. Sollte jedoch Letzteres eintreten, gestaltet sich die Behandlung einer solchen Entzündung als deutlich erschwert. Daher ist es eine frühzeitige Erkennung und Eliminierung von MRSA-Keimen im Vorfeld der OP von besonderer Bedeutung.
Finden sich im Nasen- bzw. Rachenabstrich derartige Keime, folgt eine antiseptische Wasch- und Salbenbehandlung des Patienten bis die Bakterien vollständig verschwunden sind. Erst wenn eine wiederholte Abstrich-Untersuchung bestätigt, dass keine Keime mehr vorhanden sind, wird die Operation durchgeführt.
Präventive Ganzkörperwaschung für alle Patienten
Doch auch dann, wenn beim regelhaften Abstrich im Nasen- und Rachenraum keine Keime gefunden wurden, ist eine antiseptische Vorbereitung der Haut und Schleimhäute sinnvoll.
Daher erhalten alle unsere Patienten – unabhängig davon, ob das erste Abstrich-Ergebnis positiv oder negativ war – vor der OP ein Set zur präoperativen Ganzkörperwaschung. Dieses beinhaltet ein Nasengel sowie eine Waschlotion zur Körper- und Haarwäsche und sollte drei bis fünf Tage vor der Operation angewandt werden. Diese vorbeugende Maßnahme dient dazu, Bakterien, die sich üblicherweise auf der Haut und in der Nase befinden, abzutöten.
Die zur Waschung benötigten antimikrobiellen Produkte sowie eine entsprechende Anleitung zur Anwendung werden Ihnen von uns zur Verfügung gestellt. Nachdem alle hygienischen Vorkehrungen im Vorfeld der OP getroffen worden sind, können Sie Ihrem Endoprothesen-Eingriff mit einem sicheren Gefühl entgegenblicken.
Weitere Informationen zu den klinikübergreifenden Hygiene-Maßnahmen des Severinsklösterchens finden Sie hier.