Denn das Krankenhaus befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Fundort und ist ebenfalls eng mit der Südstadt verbunden. Da sich die Untersuchung der gefundenen Knochen als schwierig herausstellte, richteten die Archäologen den Fokus zunächst auf einen runden Schlossbeschlag. Die zerstörungsfreie Analyse des Verschlussmechanismus stand dabei im Mittelpunkt.
Die radiologische Herausforderung lag dabei im hohen Metallanteil. Aus klinischer Erfahrung eignet sich für diese Fragestellung am ehesten die Digitale Volumentomographie (DVT). Hierfür steht im Severinsklösterchen mit dem „Multitom Rax“ modernste roboterbasierte Röntgentechnik zur Verfügung. Mithilfe dieses Rötgenscanners erstellten die Radiologen mehrere Röntgenbilder und dreidimensionale Datensätze. In der Bildnachverarbeitung mussten anschließend die hölzernen und metallenen Strukturen bildlich voneinander getrennt werden.
In der Interpretation der Funde fand die Radiologie dann allerdings ihre Grenzen. Umso beeindruckter waren die Mediziner von der archäologischen Beurteilung, die jeder bildlichen Struktur eine nachvollziehbare Funktion zuordnen konnte. Als Ergebnis liegt nun ein detailliertes Bild eines Drehschlüsselschlosses vor, das im verriegelten Zustand überliefert ist.